Ein Jahr Mexiko!

Jenny in Mexiko 08.08.2013 - 12.07.2014



jennifer.boehme@binder-boehme.de

Rückblick: schon 1 Monat in Mexiko

09.09.2013 17:27

Diese Woche wurde mir bewusst, dass der erste Monat in Mexiko schon vorrüber ist. Einerseits ging er unglaublich schnell um und andereseits auch wieder total langsam. Im Vorfeld dachte ich immer, dass der erste Monat wohl der schlimmste wird, bis man sich einmal an alles gewöhnt hat und die fremde Sprache usw., doch ich muss sagen das es überhaupt nicht so schlimm war wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich glaube ich habe mit meiner Familie, dem Projekt und überhaupt allem hier wirklich Glück gehabt. Die Leute sind wirklich unglaublich freundlich, offen und haben großes Interesse an meiner Kultur. Jeden Tag passiert eigentlich etwas Neues und Spannendes, über das ich lachen muss. Doch trotz all den neuen und tollen Eindrücken vermisse ich einfach so kleine Dinge wie eine Umarmung von meiner Mama, mein Wasserbett, das Essen von meiner Oma, die Landschaft und viele weitere Kleinigkeiten. Überhaupt mag ich das Essen hier noch nicht zu sehr und ich sehne mich nach Spätzle. Wenn ich morgens allein durch die Stadt zur Schule laufe werde ich immer angestarrt, wenn man irgendetwas machen will muss man den Papa fragen, da die Mama das "natürlich" nicht entscheidne darf und auch die Duschen hier sind etwas gewöhnungsbedürftig, es gibt hier nähmlich keine Abperrungen und somit ist immer alles total nass und außerdem gibt es hier auch keine flüssige Seife. Was mich auch stört ist, dass es hier total normal ist wenn man betrunken Auto fährt. (Meine Familie macht das zum Glück nicht.) Einer meiner Hauptziele für dieses Jehr war auch, dass ich hier unabhängiger werden wollte, doch hier ist man viel Eingeschränkter in seiner Freiheit als zu Hause. z.B kann man nachts nicht einfach irgwo hinlaufen oder ein Taxi nehmen. Alles zu gefährlich!
Doch auch wenn es solche Dinge gibt bin ich soooo froh hier zu sein, weil ich sonst nie die vielen tollen Menschen von hier kennengelernt hätte und auch mit den Deutschen aus meinem Komitee verstehe ich mich so gut. Wir sagen immer wir sind unsere (deutsche) Ersatzfamilie hier. Immer wenn einem irgwas stört oder man lust hat zu reden oder was zu machen, hat man so einem Rückhalt auf den man sich verlassen kann. Außerdem gibt es auch Dinge die ich richtig toll finde, z.B. wird einem von Jungs immer die Tür aufgehalten und man darf auch immer zuerst hindurchgehen, egal ob man noch 20 Meter dahinter ist. Es wird dann gewartet bis man dort ist und zuerst durchgeht.
Nun zu meinem Wochenende:
Am Freitag sind wir nach dem Spanischkurs um 13 Uhr alle direkt in so ein rießen Outletcenter in Lerma gefahren, wo wir alle zum ersten mal hier richtig schoppen waren. Dort gab es sooo viele Läden und unter anderem auch Bershka, Zara, Tommy Hilfiger, Hugo Boss usw. Wir kamen alle mit min. 5 Tüten zurück und ich habe an einem Tag 2800 Pesos ausgegeben, was ca. 175 Euro sind. Danach sind wir noch zu Sophia, einer anderen Deutschen, nach Hause. Ihre Familie hat ein rießen Haus mit, 10 Überwachungskameras und einem Secutitymann am Eingang. Ihre Eltern sind beim Fernsehen tätig und ihre Schwester arbeitet bei einer Modelagentur, weshalb sie viele max. Prominente kennen. Außerdem ist die Mama deutsche und auch die Schwester spricht deutsch und sie  haben uns verprochen einmal deutsch für uns zu kochen. Abends bin ich dann mit dem Bus um 21 Uhr wieder heimgefahren und wie ich dann erfahren habe war dies nun der letzte Bus und wenn ich 5 Minuten später gekommen wäre, wäre ich nicht mehr heimgekommen. In dem Bus war es mir auch etwas unheimlich, weil es schon langsam dunkel wurde und dort eig nur Männer oder alte Frauen waren, die mich böse anstarrten. Am Samstag morgen, waren man Prüfungen an Meiner Schule und das hat mich total an mündliche Abiprüfung erinnert und ich kam mir kurz so vor als müsste ich jetzt eine Prüfung ablegen. Danach bin ich dann direkt weiter zu Maxi (eine deutsche Freiwillige).  Ihre Schwester hat am Samstag ihren 19. Geburtstag gefeiert und mich auch dazu eingeladen, deshalb hab ich auch in ihrem Haus in toluca übernachtet.
Die Party war total witzig und mir wurde gezeigt wie man "Cumbia" tanzt. Es ist echt total beeindruckend wie gut wirklich alle Mexikaner tanzen können und man tanzt eig auch die ganze Zeit im Paaren. Um halb 5 sind wir dann nach Hause. ich war sooo müde und mir tat alles weh. Am nächten Tag haben wir dann bis 12 Uhr geschlafen und Maxi und ich haben uns dann mit Caro in einem Starbucks in Toluca getroffen. Das hat mich ein bisschen am Deutschland erinnert und es ist schön zu wissen das manche Dinge überall gleich sind. Um 17 Uhr bin ich dann wieder nach San Felipe gefahren und mein Gastvater wollte mich vom Bus abholen, doch nach 10 Minuten werten hab ich dann beschlossen lieber nach Hause zu laufen. Natürlich ging auch in diesem Moment mein Handy aus, sodass ich keine Möglichkeit hatte ihn anzurufen oder Anrufe entgegen zu nehmen. Irgwie hatten wir uns knapp verpasst und so hat er hat mich dann 1 Stunde lang gesucht. Ich hatte ein total schlechtes Gewissen, aber er fand es gar nicht so schlimm. Danach war der Sonntag eig noch ziemlich entspannt und um 23 Uhr bin ich dann auch schon, total müde, ins Bett gegangen.